Montag, 29. August 2011

Fast ganz unten angekommen

Das Glück war leider doch nicht auf unserer Seite. Wir sind in der früh nach Brisbane gefahren und haben uns erstmal die Stadt ein wenig angeschaut und sind dann an der Küste entlang gefahren. Unser Auto hat dann auch wieder Probleme gemacht. Er zeigt an, dass wir eine Werkstatt aufsuchen müssen. Wir werden jetzt erstmal Öl und Wasser nachfüllen und dann schauen wir was passiert.
Um zwei haben wir uns auf den Weg zu unserer WWOOFING-Familie gemacht. Wir sind die Straße entlang gefahren und haben links und rechts nur schöne Häuser gesehen. Nach kurzer Zeit suchen haben wir auch unsere Farm gefunden. Im Nachhinein sagen wir uns, dass wir sofort hätten umdrehen sollen, aber in dem Moment haben wir nicht soweit gedacht. Wir sind ausgestiegen und Alice hat uns die Farm gezeigt. Es lag überall Müll rum und es war wieder überall schmutzig. Danach hat sie uns die zwei Caravans gezeigt und uns ist richtig schlecht geworden. In einem war überall Schimmel und in dem anderen waren über Ameisen und Alice (ca. 65 Jahre) meinte, sie hat Insektengift gesprüht und dass es nun besser werden müsste. Danach hat sie uns die Toilette und die Duschen gezeigt. Beides war draußen. Sie erklärte uns, dass sie eine Parfumallergie hat und wir nur die von ihr ausgewählten Duschutensilien benutzen dürfen. Ihr Sohn hat die selben Probleme und zusätzlich noch eine Allergie gegen Kaffee. Die restliche Familie war ziemlich komisch. Ein Sohn hat sich den Fuß gebrochen und hat Dreadlocks und der anderer ist schon älter und war ein ziemliches Muttersöhnchen. Der Vater hat so genuschelt, dass wir kein Wort verstanden haben (die Australier können Daniela nicht aussprechen, sie sagen immer Dandela bzw. Dandila, werde mich in Zukunft nur noch als Dani vorstellen). Danach hat Alice uns die zwei Hundedamen und ihre Babys vorgestellt. Wir waren hin und weg und haben erstmal eine halbe Stunden mit ihnen gespielt. Die „Puppys“ sind jetzt grade mal 8 Wochen alt. Jeder hat natürlich gleich mal einen Liebling gehabt, den er am liebsten mitgenommen hätte. Meiner war ziemlich eingeschüchtert und hat immer ganz traurig geguckt und wollte immer zu mir und auf den Arm genommen werden. Ich habe mich sofort in ihn verliebt.
Nachdem wir wieder in unserem Caravan waren, war für uns allerdings klar, dass wir hier nicht bleiben können. So leid es uns getan hat, aber wir mussten wir fahren. Es ging einfach nicht, dass wir geblieben wären. Wir haben uns gar nicht wohl gefühlt und die letzten Wochen waren einfach zu viel für uns. Als wir Alice erklärt haben, war sie ein wenig traurig, aber konnte es verstehen. Um sieben haben wir uns dann, mit einem wahnsinnig schlechten Gewissen, wieder auf den Weg nach Brisbane gemacht. Die ganze Autofahrt hat keiner was gesagt. Wir wollten zu einem Campingplatz ein bisschen außerhalb von Brisbane fahren. Natürlich haben wir uns zehnmal verfahren und sind dann ziemlich erschöpft angekommen. Als wäre alles nicht genug, war die Rezeption nicht mehr besetzt. Uns wurde langsam klar, dass wir die Nacht wohl wieder im Auto verbringen müssen. Diesmal allerdings auf irgendeinem Parkplatz oder an einem Straßenrand. Wir waren ganz unten angekommen und nervlich am Ende. Für mich gab es (außer natürlich irgendwo unter der Brücke zu schlafen) als das. Wir sind dann erstmal zum essen gefahren, da wir den ganzen Tag nichts gegessen und nichts getrunken hatten. Es gab eine Family Pizza Funghi für 32 $ in einem „Italiener“ am Highway. Danach sind wir wieder zurück zum Campingplatz, haben dort unser Auto am Straßenrand geparkt und haben uns für die Nacht vorbereitet. Zwei haben hinten im Kofferraum geschlafen und eine vorne auf dem Beifahrersitz. Der Rest war voll gepackt mit unseren Rucksäcken und der Campingausrüstung.
Es war wirklich die schlimmste Nacht meines Lebens. Die Straße, von der wir dachten, dass sie ruhig gelegen ist, stellte sich in der früh als stark befahrene Hauptstraße heraus. Unsere Rücken, taten wahnsinnig weh und wir haben vielleicht 3 Stunden geschlafen.
Als wir einigermaßen wach waren, sind wir gleich in den Campingplatz gefahren. Dieser war ein richtiger Glücksgriff. 46 Doller für eine Nacht (für alle drei) auf dem Luxuscampingplatz schlecht hin . Wir haben mit einigen Schwierigkeiten unser Zelt aufgebaut (eine Stange ist in der Mitte fast durchbrochen). Danach standen wir eine halbe Stunde unter der sauberen und warmen Dusche, mit einem Wasserstrahl, mit dem man sich ohne Probleme die Haare waschen kann. Es war eine Wohltat und wir fühlten uns wie neu geboren!
Nun wollten wir eigentlich so schnell wie möglich frühstücken und an den Strand fahren, aber das Auto hat uns wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben unser Auto in den Schatten geparkt und nicht darauf geachtet, dass der Boden nass ist. Nach einigen verzweifelten Ausparkversuchen haben wir es festgefahren. Ich habe einen Gärtner geholt und ihn gebeten uns rauszuziehen. Fünf Minuten später kam er mit einem Bagger und hatte unser Auto in kurzer Zeit aus dem Dreck gezogen. Danach konnte es endlich losgehen. Wir sind in das Viertel South Bank gefahren, da ich im Internet gelesen hatte, dass es dort eine künstliche Lagune mitten in der Stadt an einem Fluss gibt. Nach einer Stärkung (Burger und Pommes :-)) hatten wir sie gleich gefunden. Wir waren begeistert (siehe Bild – leider ohne die Skyline).
Jetzt sitzen wir gemütlich an unserem Campingtisch und trinken Rotwein. Lange wird es nicht mehr dauern, dann werden wir in unser Zelt fallen und hoffentlich einigermaßen bequem und lange schlafen.
Morgen gehts dann auf Jobsuche und die nächste und wahrscheinlich letzte WWOOFING-Farm. Falls wir einen Job finden werden wir auf jeden Fall länger in Brisbane bleiben. Hier gefällt es uns viel besser als in Sydney.

Ich habe auch noch in Bild von "Elinda" unserem Auto eingestellt, damit ihr es auch mal sehen könnt.

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